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Es werden Posts vom April, 2013 angezeigt.

Michael Bradler: "Ich wollte doch nicht an der Mauer erschossen werden"

HAFTBEFEHL "Ich weiß heute nicht mehr genau, wie lange ich in meiner Einzelzelle schmorte.Das Zeitgefühl war mir sehr schnell abhanden gekommen. Irgendwann drehte sich ein Schlüssel im Schloss.......Wieder das kommense . Wieder über endlose Gänge. Zwischendurch  Halt, Gesicht zur Wand , immer dann, wenn an der Decke die rote Lampe angeht. Ich ahnte schon, dass der Grund hierfür darin lag,dass sich irgendjemand aus einem Seitengang näherte, dem ich nicht begegnen soll, den ich nicht einmal sehen durfte........Warum war das so? Klar, man sollte vereinsamen. Nicht einmal durch einen schnellen Blickkontakt Trost finden, dass es auch andere neben einem selbst gab, denen es ebenso erging.Geteiltes Leid ist halbes Leid, das sollte es hier nicht geben! Man sollte völlig ausgeliefert sein, einzig und allein Kontakt zu Posten und Vernehmern haben. Auf diese Weise wird der Mensch immer kleiner,psychisch gebrochen, ein willenloses Häufchen Elend. Es ging auf subtile Art und Weise dar

Gilbert Furian: "Mehl aus Mielkes Mühlen"

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                                            Gilbert Furian während einer Führung durch die Gedenkstätte                                          Berlin-Hohenschönhausen ( Foto JGV) "Mehl auf Mielkes Mühlen": Politische Häftlinge und ihre Verfolger - Erlebnisse, Briefe, Dokumente / Taschenbuch – 1. Juli 2012. Autor: Gilbert Furian http://www.buchhandlung89.de/Gilbert-Furian-Mehl-aus-Mielkes-Muehlen http://www.amazon.de/Mehl-auf-Mielkes-M%C3%BChlen-Politische/dp/3981197798 http://www.zeitzeugenbuero.de/index.php?id=detail&zzp=121

Dieter Drewitz: "Kennwort Alpenveilchen. Zwischen Stasiknast und Kaltem Krieg".

"Das Verhör zog sich Stunde um Stunde hin. Inzwischen war es längst dunkel, da wurde es plötzlich abgebrochen. Die Polizisten legten mir Handschellen an, und einer stieß mich mit seinem Karabiner auf den Hof. Dort stand ein mit Gardinen verhängter dunkler PKW "Sachsenring", besetzt mit einigen Herren, die sich als MfS (Ministerium für Staatssicherheit)- Mitarbeiter ausgaben.Vorn zwei in Zivil, hinten zwei Uniformierte.Zwischen den beiden hinten Sitzenden musste ich Platz nehmen, wobei einer der beiden mit einer Pistole vor meinem Gesicht herumfuchtelte und mir drohte, von ihr Gebrauch zu machen, sollte ich Widerstand leisten........Die Fahrt ging nur um einige Ecken und endete auf einem festungsartig umzäunten Grundstück...Ich wurde in einem Raum gestoßen, wo sich auch gleich ein Kerl in Zivil, Mitte bis Ende zwanzig, auf mich stürzte, mich mit beiden Händen am Kragen packte, unablässig schüttelte und brüllte. Zuerst konnte ich nicht verstehen, was er schrie. Dann erst