Direkt zum Hauptbereich

Walter Janka: "Schwierigkeiten mit der Wahrheit "

 " Das Ziel Ihrer Gruppe war die Konterrevolution. Sie wollten den Kapitalismus wiederherstellen. Nennen  Sie die Namen der Mitglieder Ihrer staatsfeindlichen Gruppe."


"....Der Bekannte sprang auf, warf die Zigarette weg und kam bis auf einen Schritt heran. Erregt schrie er Janka ins Gesicht : Sie wollten die Staatssicherheit abschaffen. Bestreiten Sie das? .....Abschaffen ist zu viel gesagt. Verändern würde ich sie, wenn ich könnte, um genau zu sein.Ich würde sie nicht gegen die Partei einsetzen. Gegen die eigenen  Genossen."

"Durch ein schweres Gittertor wurde er in den Keller geschoben. Feuchtkalte Stille umfing ihn. Eine gespenstische  Welt. Unterwelt........"

"Mit einer Kopfbewegung wies er Janka hinein. Die Zelle war fünf Schritte lang, vier Schritte breit. Zwei Holzpritschen und ein eisernes Kübel. Sonst nichts. Kein Wasserkrug, kein Handtuch,  keine Schüssel, kein Becher. Kein Fenster, kein Heizkörper,  kein Luftschacht..."



Quelle:  Walter Janka: Schwierigkeiten mit der Wahrheit /Essay

https://www.rowohlt.de/autor/walter-janka.htmlķ

https://www.stiftung-hsh.de/geschichte/stasi-gefaengnis/haftschicksale/1950er-jahre/walter-janka/

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

JETZT BIN ICH RAUS,JETZT. Jürgen Fuchs

Jetzt bin ich raus,jetzt kann ich erzählen Wie es war Aber das  Läßt sich nicht erzählen Und wenn Müßte ich sagen Was ich verschweige Zum Beispiel Daß ich am 17.12.1976 in meiner Zelle saß Mit dem Rücken zur Tür Und weinte Weil ich am Vormittag das Angebot abgelehnt          hatte Mit ihnen zusammenzuarbeiten Und du weißt  Was es heißt,mit ihnen zusammenzuarbeiten    (aus Jürgen Fuchs "Tagesnotizen/ Gedichte")                                                 Jürgen Fuchs war im Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen in den Zellen 111, 117,306 und 332 in Haft. http://www.youtube.com/watch?v=k_FXbavByOw

Sänger hinter Gittern.

 “Mehr als zwei Wochen war ich nun im Gefängnis, und morgen hatte Gabriele Geburtstag. Schon mehrmals hatte ich meinen Vernehmer gebeten, ihr eine Karte schreiben zu dürfen. https://www.stiftung-hsh.de/mediathek/biogramme/friedemann-koerner Heute schob er mir von sich aus eine Karte mit einem Blumenbild und einen Stift hin. Ich merkte gar nicht, wie sehr ich beim Schreiben zitterte. Der Vernehmer nahm die Karte zurück, drückte einen Knopf und ein Läufer erschien. „Bringen Sie die Karte nebenan.“ Ich wurde hellhörig: „Was nebenan? Die Karte soll doch zu meiner Frau!“ Lächelnd entgegnete mein Gegenüber: Na, die sitzt doch daneben”.Sie war vier Stunden nach mir verhaftet worden. Aus: Sänger hinter Gittern.  Die wahre Geschichte eines deutschen Sängers zwischen Ost und West   von  Irene Köß https://www.story.one/de/book/sanger-hinter-gittern/

"Gefangen mit Buddha".Mischa Naue

                                         Mischa Naue in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen                                          Foto: M.Naue  http://www.mischa-naue.de/          http://www.ddr-zeitzeuge.de/ddr-zeitzeugen-recherchieren/ddr-zeitzeuge/michael-naue-510.html "...Trotz geschwollener Augen erkannte ich eine Eisenpritsche. Die Matratze fehlte. Die Wärter zerrten mich auf die Liegefläche. Auf meine Gegenwehr folgten Schläge.Sie schlossen mir Ketten um Hand- und Fußgelenke. Ich lag auf dem Rücken. Kam nicht mehr los. War fixier...